Der neue Bond ist gut, und das in zweifacher Hinsicht: Der Schauspieler geht in Ordnung und der Film ist klasse. Aber ich bin nicht hier um euch zu erzählen, was ihr im Kino sehen solltet. Ich bin hier um über den medizinischen Blödsinn zu klagen, der leider immernoch über die Leinwände und Mattscheiben dieser Welt Flimmert.
Vorsicht, dieser Beitrag kann Spuren von Filmdetails enthalten.
Wie der Clooney Schorsch ((Back-to-Life-Maschine und Clooney Schorsch sind Mittermeier Zitate.)) in Emergency Room mit seiner „Back to Life“-Maschine ((ref:1)) durch die Gegend blitzt sieht man es auch in einigen anderen Sendungen: „Oh da liegt einer“ *bizzzl* „So jetzt geht’s wieder“.
Sogar in Scrubs, eine Serie die ich sonst sehr schätze, sind solche medizinischen Binsenweisheiten enthalten. Warum muss das so sein? Für jeden Mist gibt es Berater. Ich bin mir sicher, dass auch ein medizinischer Berater irgendwo dabei ist. Auf diesen hat man entweder nicht gehört, oder der arme Kerl hat es echt verdient, nicht als Arzt praktizieren zu dürfen.
Deswegen hier für alle zum Mitschreiben
FALSCH: Tot -> *blitz* -> lebendig
RICHTIG: Herz zuckt unkontrolliert ((Kammerflimmern, pulslose Tachykardie)) -> *blitz* -> Herz zuckt überhaupt nicht mehr
Herz zuckt überhaupt nicht mehr? Ja. Das ist der Sinn des Defibrillators. Nicht mehr und nicht weniger. Man schießt jemanden damit auf eine gesunde ((euphemismus)) null-Linie, damit man überhaupt entfernt eine Chance auf einen richtigen Rhythmus hat.
Da nun alle über den Sinn von Defibrillatoren bescheid wissen gleich noch eins: Herz-Lungen Wiederbelebung funktioniert anders. Klar, man kann auf seiner weiblichen Hauptrolle nicht wie auf einer leblosen Gestalt rumturnen. Die weibliche Hauptrolle wird nämlich:
- einen echten Puls haben (auch wenn man glauben soll, es wäre anders)
- der männlichen Hauptrolle ordentlich eine scheuern, wenn der sich mit seinem Gewicht auf ihr Brustbein stemmt.
Trotzdem wäre hier doch auch mal für 5$ Tricktechnik angebracht. So würde der normale Ersthelfer nicht ganz so verdorben. Was glauben die denn, was der macht, wenn er im Kino nur solche halbherzigen Brustgrabscher Rettungsversuche sieht?
Der langen Rede kurzer Sinn: Es ist kein Wunder, das die Gute am Ende sterben muss. Eine Herz-Lungen Wiederbelebung kann Leben retten. Man würde aber mehr erreichen, wenn man es richtig macht ((Hier gilt jedoch der Grundsatz: Lieber etwas „nicht so gut“ machen als „gar nichts“ zu machen!)).
Der Sinn der HLW ist nämlich, den Brustkorb so weit einzudrücken, dass das Herz pumpt. Und das so ungefähr einmal pro Sekunde. Mit gebeugten Armen kannst du Bond sein, wie du willst, dafür brauchst du schon eher Arme wie Superman.
Ja unser Klöth bringt das hier mal wieder auf den Punkt. Das ist wohl die größte Verdummelung die es in Filmen gibt, zumindest die beliebteste!
Allerdings gibt es auch Dinge die man aus Filmen lernen kann. So ist der versierte Cineast dem Normalerdenbürger immer einen Schritt voraus!
Hier einige alltägliche Situationen und wie man diese einfach lösen kann, wie im Film gesehen:
Situation: Aliens greifen die Menschen an.
Lösung: Anhusten. Wenn das nicht hilft Virus auf nen USB Stick laden, hoffen dass die Viecher WinXP benutzen und auf Schnittstellensuche gehen.
Situation: Welt wird von einem Bösewicht mit Supervirus bedroht.
Lösung: Einen dämlich grinsenden Scientologen suchen, eine Slow Motion Kamera und eine grottenschlechte Schauspielerin die sich den Kram spritzt.
Situation: Vampire greifen nach der Weltherrschaft.
Lösung: Geile Technomukke, coole Sonnenbrille und das Buch „1001 Oneliner für die Vampirjagd“ besorgen, der Rest kommt von alleine.
Situation: Die Menschheit droht von einem wissenschaftlich unmöglichen Eissturm vernichtet zu werden.
Lösung: a) Du wohnst nördlich des Äquators: bleib daheim und bete. b) Du wohnst südlich des Äquators: Pack das Spanischwörterbuch ein und fliehe nach Mexico.
Nun mehr fällt mir gerade nicht ein, aber ihr seht, es gibt Dinge die man aus Filmen lernen kann!