Microsoft-Format (vorerst) abgelehnt

Microsoft versucht derzeit sein OOXML-Format als Standard durchzusetzen. Es wurde im Eilverfahren der ISO vorerst abgelehnt. Das ist eine gute Sache. Warum erfahrt ihr hier.

OOXML ist Microsofts Antwort auf ODF – das offene Dokumentenformat, was beispielsweise von OpenOffice.org benutzt wird. ODF ist im Gegensatz zu OOXML ein ISO-Standard.

Dokumentenformate wie das veraltete .doc (das sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut) haben das Problem, dass sie nicht „offen“ sind. Das bedeutet, dass seine Spezifikationen geheim und nur Microsoft vollständig zugänglich sind. Das ist ein Problem (unter anderem) bei der Datenarchivierung. Einige Regierungen haben sich daher gegen Das Microsoft-Produkt ausgesprochen.

Microsoft erschuf daher eine offene Spezifikation. Damit sie dem ODF-Format ebenbürtig ist, muss diese natürlich auch in den Status eines ISO-Standards erhoben werden. Der gesamte Abstimmungsprozess ist sehr suspekt gewesen und es wird gemunkelt dass hier und da Stimmen gekauft worden wären. Schweden zog seine Stimme wegen Unstimmigkeiten sogar zurück.

Eine befürwortung des Standards wäre aus vielen Gründen eine schlechte Entscheidung gewesen:

  1. Die OOXML-Spezifikation ist mit 6000 Seiten lächerlich lang ((Die ODF-Spezifikation hat mit 600 Seiten gerade Mal ein zehntel der Länge))
  2. Die OOXML-Spezifikation ist thematisch sehr ähnlich zum existierenden ODF-Standard. Es wäre unsinnig ((Man stelle sich das Chaos vor, gäbe es mehrere Arten, die Uhrzeit anzugeben)), zwei Standards zu haben, die das gleiche machen.
  3. Die OOXML-Spezifikation ist kein gewachsener Standard sondern eine aus dem Boden gestampfte Spezifikation eines Unternehmens. Es fehlt eine bewiesene Praxistauglichkeit.
  4. Die OOXML-Spezifikation enthält einige unstimmigkeiten.

Ich bin froh, dass OOXML es nicht geschafft hat. Auch hoffe ich, dass es so bleiben wird. Für weitere Informationen empfehle ich http://www.noooxml.org/.