Qualitätssicherung für Anfänger

Mein Wochenende im OpenOffice.org Camp Jetzt mit Bildern!
OpenOffice Camp-Teilnehmer

Mein Themenschwerpunkt im OpenOffice.org Camp war die Qualitätssicherung. In den drei Tagen des vergangenen Wochenendes gab es einen großen Blick hinter die Kulissen des Projektes. Die Teilnehmer wurden fast im Verhältnis 1:1 von Projektmitgliedern betreut. Kleine Gruppen sorgten für gute Arbeitsverhältnisse.

Die drei Themen waren Qualitätssicherung, Marketing und Datenbanken. Anwendungsentwicklung musste leider wegen geringer Teilnehmerzahl ausfallen. Auf dem Programm standen Außerdem noch eine Rallye und ein gemeinsames Grillen.

Alle Bilder des Wochenendes findet ihr unter auf amenthes.de

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Rezeption

Freitag – Ankunft

Ich bin sau spät dran, weil ich direkt von meinem Praktikum in Frankfurt komme. Eine Dusche hab ich auch bitter nötig. Anreisekosten 1,30 Euro, weil der Bahnhof in Diez nicht mehr zum RMV-Gebiet zählt.

Als ich die Jugendherberge betrete werde ich schon mit Namen empfangen – okay, gleich aufgefallen, denn ich bin der vorletzte, der eingetroffen ist. Man zeigt mir Seminarraum und ich bekomme ein Zimmer.

Meine Zimmergenossen sind nett. Allgemein kann man über alle beteiligten sagen, dass man sich prima mit ihnen unterhalten kann. Themenschwerpunkte sind (aus meiner Sicht) Klassenfahrten und Alkoholgeschichten, Vorzüge und Nachteile von freier Software, allgemeines Windows- Linux- und -Bashing und natürlich die erlebten oder gehörten PC-Geschichten.

OOo Beisammensein zum KennenlernenNach dem Abendessen treffen wir uns draußen am Grillplatz, wo ein allgemeines gegenseitiges vorstellen praktiziert wird. Außerdem werden wir alle von Jacqueline Rahemipour (Projektleiterin deutschsprachiges OOo Projekt) und Florian Effenberger (Leiter Marketing) begrüßt. Erfreulich: Alle sind so ganz normale Menschen. Nicht abgehoben oder zu“wichtig“ um sich mit dem allgemeinen Pöbel abzugeben.

Wettertechnisch ist es sehr trocken aber auch -arsch-kalt. Darum ziehen wir uns gegen zwölf Uhr in unser Zimmer zurück. Dort geht die Unterhaltung noch etwa bis halb zwei weiter. Ein wenig ungünstig wenn man bedenkt, dass es um acht Uhr wieder Frühstück gibt.

Frühstückssaal in der Jugendherberge Diez

Samstag

Heute geht das eigentliche Programm los. Nach einem ordentlichen Frühstück wird der Tag geplant und die Gruppen trennen sich in verschiedene Räume. Wir erhalten eine Einführung in die Projektorganisation von OOo auf Basis der Präsentation des Linuxtages. Fragen werden sofort gestellt und beantwortet was die Einführung in die Länge zieht aber ungemein interessanter macht.

OOo EinführungAm Vormittag werden außerdem die wichtigsten Werkzeuge der Qualitätssicherung, wie z.B. der Issue Tracker, vorgestellt. Nach einem kleinen Mittagessen (wirklich, die Pilzcremesuppe ist nicht nur die Vorspeise!) geht es dann an den praktischen Teil. Wir führen selbst die Tests durch, die vor Freigabe der Releases (unter anderem) gemacht werden. Zu dem Zweck erhalten wir den Milestone 180 von OpenOffice. Wir finden (leider?) keine Probleme.
Ich wurde von André Schnabel darauf aufmerksam gemacht, dass doch ein Fehler gefunden wurde!

OOo RallyeGegen 17:00 Uhr ist die „Arbeit“ dann auch zu Ende. Jacqueline und Florian haben eine Rallye vorbereitet. Für Betreuer und Teilnehmer geht es in der näheren Umgebung darum kleine Aufgaben zu lösen. In sieben Etappen können Punkte gesammelt werden – wofür wissen wir noch nicht. Vom Hunger getrieben finden wir uns am Grillplatz wieder zusammen, an dem eine Feriengruppe schon für Glut gesorgt hat.
OOo Glut
OOo GrillmeisterEin Grillteam wird bestimmt und bringt das Projekt Fleischvernichtung erfolgreich zum Abschluss. Die Siegerehrung der Rallye ist der letzte Offizielle Programmpunkt des Tages und bringt für jeden mindestens ein OpenOffice T-Shirt. Das kommt sehr gelegen, denn auch heute Abend ist es wieder schweinekalt im Innenhof. Trotzdem sitzen wir bis spät nach Einbruch der Dunkelheit draußen zusammen und schwätzen (Themenliste: siehe oben).

Aufgrund der niedrigen Temperaturen spaltet sich ein Teil der Gruppe ab und führt die Unterhaltung im Seminarraum weiter. So etwa um eins begebe ich mich in mein Zimmer.

OOo Qualitätssicherung

Sonntag

Die Nacht war wieder erstaunlich kurz. Nach der üblichen Dusche fange ich an, die ersten Bilder durchzusehen. Bis da hin ca. 200 Aufnahmen (unsortiert). Nach dem Frühstück machen wir automatische Tests an verschiedenen OpenOffice-Versionen durch. Nachdem das Prinzip klar ist gehen wir weiter und suchen uns unbestätigte Fehler im Issue-Tracker und versuchen sie zu reproduzieren.

Nach einem weiteren kleinen* Mittagessen beenden wir das Camp gemeinsam indem die, die möchten ihre Meinung dazu kund tun. Allgemeiner Tenor: Es soll wieder stattfinden und wir hatten alle jede Menge Spaß.
*) Salat, Minifrikadellen und belegte Brote?!

Der automatische Test

Der automatische Test ist eine einfache Methode, dem OOo Projekt etwas Gutes zu tun. Das nötige Tool ist im Installationspaket von OpenOffice schon vorhanden. Nach der Konfiguration kann man Testscripts automatisch laufen lassen und die Ergebnisse zurückmelden. Die Tests laufen zwischen 20 Minuten und ein paar Stunden, man kann sie also zum Beispiel über Nacht laufen lassen.

Insbesondere Betreiber ausgefallener Betriebssysteme können hier mit wenig Aufwand viel Gutes tun. Ich habe beschlossen, bei Gelegenheit Debian zu installieren.

Jugendherberge Diez

Zur Jugendherberge

Von Diez hatte ich noch nie etwas gehört. Limburg war da schon eher im Kopf, aber auch nur mit ziemlich vager Richtung. Diez ist ein Ort mit einer hübschen Altstadt und einer Großartigen Jugendherberge.

Über der Stadt am Hang liegt die Jugendherberge was zu einer hübschen Aussicht führt. Das Gebäude selbst ist ein Schloss; Eine sehr spannende Kombination von mittelalterlich und modern. Eine hochmoderne Schließanlage mit einer Art RFID-Technik gewährt Einlass zu den Zimmern. Dummerweise ist auch der Aufzug damit gesichert – dummerweise weil nicht jeder seine eigene Karte hat.

Der Speisesaal ist groß, hell und gemütlich. Was will man mehr*? Frühstück und Abendessen sind sehr umfangreich. Man wird vor allem nicht kontrolliert, ob man auch wirklich nur die vorgeschriebene Anzahl Brötchen genommen hat (alles schon erlebt). Insgesamt ist sicher für jeden etwas dabei.
*) außer einem großen Mittagessen

Fazit

Das Camp war aus meiner Sicht ein voller Erfolg. Man hätte keinen besseren Ort dafür finden können. Die Themen wurden von allen als interessant empfunden. Viele der Teilnehmer werden sich sicher zumindest überlegen im Projekt aktiv zu werden, ich für meinen Teil jedenfalls plane es.

Das Wochenende kostete mich 3,15 Euro: 1,30 Euro Anreise, 1,30 Euro Abreise und 55ct für einen Schokoriegel vom total überteuerten Süßigkeitenautomat.

Was bekam ich dafür im Gegenzug: Ein informatives und unterhaltsames Wochenende, zwei Übernachtungen inkl. Verpflegung, eine Menge Kontakte zu netten Menschen und ungefähr acht Stunden Schlafdefizit.

2 Gedanken zu „Qualitätssicherung für Anfänger“

  1. Welcome back Claude!

    Da bin ich ja mal sehr gespannt auf die restlichen Geschichten! Auch wenn ich nicht gedacht hätte, dass ein veralteter Begriff wie Qualitätssicherung in der IT Branche noch existiert, aber vielleicht hat sich der auch nur in der konventionellen Industrie gewandelt.

    Dann hoffe ich mal, dass du dein Schlafdefizit bis zum WoE wieder aufgeholt hast, werde dich nämlich noch fragen ob du Samstag Lust auf einen kleinen engl. Filmeabend hast 😉

    Erhol dich mal gut, und erklär mir bei Gelegenheit was zur Hölle Debian ist….*hust*

    MOLCH!

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